Simon festive500

Ein glücklicher Rapha #festive500 Bezwinger! Ob er während der ganzen Herausforderung so lachen konnte beschreibt er in seinem Erfahrungsbericht!

Rapha #festive500 – Ein Erfahrungsbericht

500 km in 8 (in Worten: Acht) Tagen

Viele ambitionierte Hobby-Rennradfahrer wissen sofort, was gemeint ist: Rapha #Festive500. Hierbei handelt es sich um eine Herausforderung im Trackingnetzwerk „Strava“ (https://www.strava.com) – Ziel ist es zwischen dem 24. Und 31. Dezember mindestens 500 km mit dem Fahrrad oder Handbike zurückzulegen. Damit fällt die Möglichkeit weg, das Jahr ruhig Ende Dezember ausklingen zu lassen. Im Gegenteil, noch einmal richtig durch Wind und Wetter quälen.

Laut Strava wird dieses Event seit 2010 veranstaltet, in Verbindung mit einem Hersteller für Radsportbekleidung. Ursprünglich war diese Herausforderung auf Südengland beschränkt. Aber durch die Plattform kann diese nun in der ganzen Welt gefahren werden. „Längst ist die Teilnahme für Radfahrer weltweit zum Ritual geworden“, so in Strava zu lesen.

Nicht alle konnten sich aufraffen!

Drei Steinhäger, Heiko, Tobias und Simon, haben sich zu Teilnahme entschieden. Dabei wusste aber nicht jeder aus dem Team sofort etwas mit Rapha #festive500 anzufangen. Um hier andere interessierte Radfahrer zu begeistern, hat Simon seine Erfahrungen aufgeschrieben – ein #festive500 Tagebuch. Dabei ist Simon selbst ein #festive500-Newbie.

 

Erfahrungsbericht:

Der Vorspann – #festive500 – was ist das denn?

5.12.2020 Online-Weihnachtsfeier Team Steinhäger: Irgendjemand fragt nach dem #festive500. Fast alle winken ab. Ich muss mich erstmal aufklären lassen, was das ist. Die Herausforderung klingt sportlich machbar: wenn man jeden Tag ausnutzt, müssen pro Tag „nur“ 62,5 km gefahren werden. Durch die Kontaktbeschränkungen fallen auch viele weihnachtliche Besuche und Verabredungen aus. Auch der Ski-Urlaub ist abgesagt, sodass es dieses Jahr zumindest einige Ausreden weniger gibt. Also beginne ich mich mit dem Gedanken anzufreunden. Trotzdem bin ich bis zuletzt noch nicht ganz entschlossen. Am Vorabend des 24.12. dann die Kurznachricht von Tobi: „Wann wollen wir morgen los?“ Antwort: „Ich bin um 6:00 Uhr bei dir“.

 

Donnerstag 24.12.2020 – der heilige Abend:

Am Heiligabend gibt es immer und trotz allem noch vieles zutun (Kochen, Essen, Singen, Bescherung, Videoschalte mit der Verwandtschaft etc. etc.) – daher wollen wir die erste Etappe früh erledigen und ich stehe um 6:00 Uhr bei meinem Mitfahrer „auf der Matte“. Prompt bekommen wir es mit einer der größeren Herausforderungen der #festive500 zu tun: dem Wetter. Es regnet. Es regnet stark. Es regnet sehr stark. Und es ist dunkel. Sehr dunkel. Dafür sind die Straßen leer (mehr Gutes konnte ich nicht finden). Nach ca. 1,5 Stunden sind wir nass bis auf die Haut – Finger und Füße werden taub (kalt ist es natürlich auch). Trotzdem fahren wir die Runde zu Ende und bringen knapp 65km in die Bücher. Das anschließende Aufwärmen hat bei mir wirklich einige Stunden gedauert. Langsam wird mir klar, was die #festive500 ausmacht.

Facts: Temperatur: 2 Grad // Strecke: 65.35km // Zeit: 2:37 // Höhenmeter 133m

 

Freitag 25.12.2020 – der 1. Weihnachtsfeiertag

Heute steht eine Solo-Tour auf dem Plan. Morgens kommt die Gans in den Ofen und dann geht es aufs Rad. Das Wetter spielt diesmal super mit. Es ist sogar etwas sonnig und schön klar. So kommen 77km in die Bücher (ein kleines Polster soll hilfreich sein, um auch mal einen „schlechten“ Tag zu überbrücken). Allerdings fahren ich im Schnitt etwas schnell (ca. 27km/h), was sich später in den Beinen bemerkbar macht. Die Gans hat dann aber umso besser geschmeckt.

Facts: Temperatur: 0 Grad // Strecke: 77,69km // Zeit: 2:49 // Höhenmeter 88m

 

Samstag 26.12.2020 – der 2. Weihnachtsfeiertag

Die Beine sind morgens doch ein wenig müde. Trotzdem fahren wir (diesmal wieder zu zweit) um 8.00 Uhr los. Das Wetter ist ok, bedeckt aber trocken – mehr kann man Ende Dezember nicht verlangen. Beim Fahren achten wir natürlich auf Abstand und vermeiden den Windschatten – Gesundheit geht vor! Trotzdem vergeht die Zeit mit ein wenig Gequassel natürlich schneller. Heute bringen wir knapp 72km auf das Konto. Übrigens sind die #festive500 eine prima Gelegenheit die Winterbekleidung in verschiedenster Kombination zu testen. Insbesondere an der Fußbekleidung kann man einiges herumprobieren, damit diese zumindest etwas warm bleiben. Ich tüftle noch an der richtigen Konfiguration für die Fußbekleidung.

Facts: Temperatur: 0 Grad // Strecke: 71,87km // Zeit: 2:44 // Höhenmeter 25m (Holland?)

 

Sonntag 27.12.2020 Weihnachten ist vorbei

Die #festive500 gehen weiter. Ich habe bereits über 200km auf dem Konto. Also wird heute die Hälfte des Weges überschritten. Die Beine sind schon ziemlich schwer, es ist gut, dass wir heute wieder zu zweit fahren, sonst wäre ich sicherlich nicht um 7:45 losgefahren. Für ein wenig Abwechslung nehmen wir heute etwas geländetaugliches (MTB/CX) und fahren eine wunderbare Route entlang der Lutter und der Dalke. Zum Glück bleibt es trocken, aber der recht starke Südwest-Wind macht mir zu schaffen. Auf dem Rückweg treibt der Wind aber ganz gut von hinten an. So kommen wir gut voran und schreiben heute 65km auf. Damit ist mehr als die Hälfte geschafft und abbrechen keine Option mehr. Ich beginne schon zu rechnen, ob es nicht auch in sieben Tagen machbar ist (wir werden sehen).

Facts: Temperatur: 3 Grad // Strecke: 62,37km // Zeit: 2:55 // Höhenmeter 264m

 

Montag 28.12.2020 – die zweite Hälft beginnt

Die heutige Solo-Runde startet um kurz nach 7 Uhr. Es ist zwar noch stockfinster, aber so schaffe ich die ersten Kilometer während zuhause noch alle schlafen. Man braucht schon etwas Verständnis von der Familie, um sich jeden Tag aufs Rad zu setzen und einige Stunden unterwegs zu sein. Das Wetter ist heute gut – nicht so kalt, windig oder nass wie an einigen Vortagen. Die Route führt heute in Richtung Münster – das flache Profil (nur 20 Höhenmeter!) schont die schon sehr strapazierten Beine. Heute gönne ich mir auch eine kurze Kaffeepause in Sassenberg, bevor es wieder zurück nach Steinhagen geht. Das Tempo war heute in Ordnung und nicht zu schnell (Schnitt 24 km/h) und in die Bücher kommen heute 83km. Damit sind insgesamt 360km von 500km geschafft. Das Ziel scheint erreichbar, wenn nichts mehr dazwischen kommt…

Facts: Temperatur: 2 Grad // Strecke: 82,95km // Zeit: 3:25 // Höhenmeter 20m

 

Dienstag 29.10.2020 – Das Ende naht

Mittlerweile hat man einen gewissen Rhythmus erreicht: Früh aufstehen, ein Espresso, ein Blick in die Zeitung. Dann rein in die Klamotten und rauf aufs Rad. Die heutige Route führt Richtung Süden zur Emsquelle und dann zum Lippesee. Es ist zwar ziemlich kalt, aber trocken und auch ein wenig sonnig. Die Beine kommen nur langsam in Schwung. Ich lasse es langsam angehen und mache auch eine kurze Kaffeepause mit Nussecke. Es geht mir ja (mittlerweile) auch nicht (mehr) darum, besonders schnell zu fahren. Nur fahren und ankommen. Da schadet auch der ein oder andere Zwischenstopp nicht. Bei mehrtägigen Touren liegt darin wohl auch ein Teil des Geheimnisses (das muss ich mir merken). In der letzten Stunde macht sich trotzdem die Müdigkeit in den Beinen bemerkbar. Immerhin ist der Abschluss der #festive500 jetzt nicht mehr weit. Und mit den heutigen 90km ist es nur noch eine kurze Ausfahrt bis zum Ziel.

Facts: Temperatur: 0 Grad // Strecke: 90,49km // Zeit: 3:50 // Höhenmeter 121m

 

Mittwoch 30.10.2020 Finale oho!

Heute steht die letzte Etappe an und es sind für mich nur noch 50km zu fahren. Das Wetter ist knackig kalt und es scheint etwas rutschig zu sein. Daher geht es heute nur langsam durch die Kurven. Die letzte Tour gehen wir wieder zu zweit an. Man merkt, dass es fast geschafft ist und die Stimmung daher gut und locker. Wir fahren eine schöne Runde der Morgensonne entgegen. Nach knapp 2 Stunden haben wir die erforderlichen Kilometer schon gefahren und verabschieden uns für dieses Jahr.

Die rapha #festive500 sind geschafft! Einen Tag früher, als geplant!

Facts: Temperatur: 0 Grad // Strecke: 50,92km // Zeit: 2:05 // Höhenmeter 125m

 

Fazit: Die #festive500 sind schon etwas Besonderes. Würde man sonst zwischen Heiligabend und Neujahr jeden Tag aufs Fahrrad steigen? Eher nicht. In diesem Jahr waren die Bedingungen aber auch günstig: es stand mehr Zeit als sonst zur Verfügung (weil wenig/keine Weihnachtstermine) und das Wetter war insgesamt gut (bis auf Tag 1). Zudem waren wir nicht allein sondern sind zu dritt angetreten. Ohne diese Rahmenbedingungen wäre es sicherlich ungleich schwieriger gewesen. Aber geschafft ist geschafft und darauf dürfen wir stolz sein! Oder um es mit dem legendären Eddy Merckx zu sagen: “Ride as much or as little, as long or as short as you feel. But ride” – Eddy Merckx

Overall Facts: Strecke: 501,6km // Zeit: 20:27 // Höhenmeter: 776m 

 

An dieser Stelle wünschen wir vom Team Steinhäger allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und vor allem Gesundheit.  Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder etwas mehr Möglichkeiten der Zusammenkunft mit und ohne Fahrrad zu haben.

Übrigens: Wer möchte und mag, darf gern auch seine/ ihre Erfahrungen oder Anmerkungen in die Kommentare schreiben. Wir freuen uns drüber.

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